Sibylle Fischer

Sopran


Sibylle Fischer studierte Operngesang an den Hochschulen für Musik und Theater Hannover und Hamburg. Sie schloss ihr Studium in Hamburg in den Fächern Lied und Oratorium sowie Oper mit Auszeichnung ab. Meisterkurse bei Norman Shetler, Victoria de los Angeles, Harry Kupfer, Kurt Widmer und Klesie Kelly folgten. Sie war Stipendiatin von Victoria de los Angeles in der Accademia Chigiana di Siena, Preisträgerin des Meistersängerwettbewerbs Nürnberg  und des Wettbewerbs der Elise–Meyer–Stiftung.

Nach ihrem Studium war sie für einige Jahre festes Ensemblemitglied des Theater Aachen. Dort sang sie u a. Cherubino, Dorabella, Prinz Orlofsky, Hänsel und Xerxes, gestaltete diverse Uraufführungen (Werke von Helmut Oehring und Klaus Lang) sowie die Partie der Marie in Alban Bergs Wozzeck. Darüber hinaus gastierte sie an diversen deutschen Bühnen (Kiel, Magdeburg, Weimar, Flensburg und Heilbronn).

Im März 2020 gastierte sie an den Münchner Kammerspielen in der Performance Etude for an Emergency von Florentina Holzinger (Inszenierung des Jahres 2019 mit der Produktion TANZ)
Dort war sie engagiert für die musikalische Leitung sowie als Sängerin.

Für das Label Naxos nahm sie zusammen mit dem Pianisten Klaus Simon Lieder von E. W. Korngold, u.a. Lieder des Abschieds op. 14, auf. Erschienen ist die CD im Juni 2021 (Naxos: Korngold Songs Volume 2)

Seit einigen Jahren ist die Sängerin freiberuflich tätig, die zeitgenössische Musik blieb weiterhin ein zentraler Bestandteil ihres Repertoires. Davon zeugt die Zusammenarbeit mit freien Ensembles wie der Opernkompanie Novoflot (mit Gastspielen in Hamburg, Warschau, Luxemburg und Budapest), dem Ensemble Avantgarde, der Opera Factory Freiburg (u.a. Concepcion in L'heure espagnole von Maurice Ravel), der Jungen Oper Berlin (Dymaxion Opera von Helmut Oehring) und der in Berlin lebenden japanischen Komponistin Mayako Kubo. Aber auch große Oratorien wie z. B. Elias von Mendelssohn, War Requiem von Britten und das Verdi Requiem gehören zu ihrem Repertoire. 2018 sang sie das Liverpool Oratorio von Paul Mc Cartney sowie im Oktober den Trommler in der Oper Der Kaiser von Atlantis von Victor Ullmann, erneut mit der Opera Factory Freiburg unter der Leitung von Klaus Simon und Joachim Rathke.
Sie war bei diversen Festivals zu Gast, u.a. bei Ultraschall, MDR-Musiksommer, Warschauer Herbst, Maerz-Musik, dem Opernfestival Engadin und den Richard-Wagner-Festtagen 2013 in Leipzig (als Gutrune in Wagners Götterdämmerung,). In Frankfurt am Main sang sie Fiordiligi in Mozarts Oper Cosi fan tutte.

In den letzten Jahren hat sie sich außerdem intensiv der Chorarbeit gewidmet. So ist sie seit 2008 die künstlerische Leiterin der Classical Lesbians e.V. und hat mit diesem Chor diverse Auftritte gestaltet, z.B. in der Philharmonie Berlin und im Concertgebouw in Amsterdam. Die Teilnahme an Chorfestivals und der Austausch mit anderen Chören führten den Chor außerdem nach Stockholm, Dublin und London und an den Gasteig in München. (Festival Various Voices).
2019 sang und dirigierte sie die Uraufführung der Chorkomposition Schnee von Mayako Kubo für 2 Solosoprane, Frauenchor, Schlagwerk und Violoncello in der Philharmonie Berlin mit den Classical Lesbians und den Singfrauen Berlin e.V. (Leitung: Franziska Welti), deren zweite feste Chorleiterin Sibylle Fischer seit Herbst 2016 ist.